Dankbar und glücklich

 

„Als mein Mann und ich uns an die Familienplanung gemacht haben, da war der Wunsch schon sehr stark. Aber die äußeren Umstände passten erst dann und bis dahin bin ich auch nie auf die Idee gekommen, dass es ein Problem geben könnte.

Und plötzlich ging dann alles ganz schnell und verwandelte sich in einen Alptraum.

Bei einer gynäkologischen Untersuchung wurde ein großer Tumor in meinem Unterbauch entdeckt. Aus der OP bin ich dann mit nur noch einem Eierstock und der Diagnose Endometriose und Adenomyose aufgewacht. Nach einem gutartigen Befund des Tumors und der großen Zuversicht der Ärzte, da nur ein Eierstock kein Problem sei, haben wir uns mit großer Hoffnung an das erste Kinderwunschzentrum gewandt. Schnell war jedoch klar, dass nicht nur ich ein Problem darstelle, sondern auch mein Mann unfruchtbar ist.

Somit blieb uns nur die Empfehlung zur ICSI.

Inzwischen sind zwei Jahre vergangen, wir waren in drei Kliniken, meine Endometrioseschmerzen sind durch die vielen Behandlungen und die OPs chronisch geworden, wir mussten mit einer Fehlgeburt fertig werden und haben sechs ICSIs hinter uns.

Aber der letzte Kryoversuch von zwei Blastozysten hat geklappt.

Zu unserer großen Freude haben sich auch direkt beide festgeknuspert. Inzwischen bin ich in der 17. SSW, die Endometrioseschmerzen werden besser und auch die Angst nimmt langsam ab.  Somit haben sich für mich die körperlichen Schmerzen und der große seelische Schmerz gelohnt.

Wir sind dankbar und glücklich.“

(A., 34, Bonn – im März 2017)

Auf der Suche nach Hilfe

„Nach meiner Fehlgeburt im ersten ICSI-Versuch war ich auf der Suche nach Hilfe.

Im Heft der VHS habe ich einen Informationsabend zur Selbsthilfegruppe Dornröschen gefunden.
„Das ist doch genau das, was ich schon so lange gesucht habe“, dacht ich mir.
Doch vier Monate darauf warten , war mir dann zu lang, da der Leidensdruck einfach zu nahm.
So hab ich allen Mut zusammen genommen und Dornröschen einfach angemailt.

Prompt bekam ich eine liebe Antwort, die mir einfach gut tat. Viele Monate zogen dann noch ins Land (leider passte der Treffrhythmus nicht mit meinem Kalender überein), bis ich dann zum ersten Mal zur Gruppe gegangen bin.

Ich war total aufgeregt und unsicher, ob es wirklich das Richtige für mich ist. Der Empfang war sehr herzlich und das Treffen verlief ganz ungezwungen in kleiner Runde. Hinterher war ich froh, da gewesen zu sein – es hat einfach gut getan zu hören und zu erleben, nicht allein mit der Thematik zu sein.
Ich bin eher unregelmäßig bei den Treffen dabei, teils weil es einfach manchmal nicht passt und es gibt Zeiten, wo ich merke, dass es gerade nicht gut tut darüber zu reden/hören.

Wenn ich dann da bin, fühle mich sehr wohl in der Runde und ich denke viel an die Anderen und drücke immer wieder die Daumen!“

(K., 34, Bonn – im April 2017)

Wie ich zu der Selbsthilfegruppe gefunden habe

„Schon länger habe ich immer wieder nach Selbsthilfegruppen gesucht.

Durch den Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Austausch in Gruppengesprächen unheimlich viel bringt und mir gut tut. Nach einer Fehlgeburt und dem großen Druck von außen, da alle Freunde auf einmal schwanger sind und man das Gefühl hat an jeder Ecke einer Schwangeren über den Weg zu laufen, habe ich all meinen Mut zusammen genommen und eine E-Mail an Dornröschen geschrieben.

Inzwischen versuche ich zu jedem Treffen zu gehen.

Der Austausch hilft mir sehr und ich fühle mich endlich verstanden. Ich kann nur jedem empfehlen mutig zu sein, um so einen Schritt weiter zu kommen im besseren Umgang mit seinem Schicksal.“
(A., 34, Bonn – im März 2017)

Ist eine Selbsthilfegruppe etwas für mich?

„Von der Gruppe habe ich an der Uniklinik Bonn erfahren, wo ein Flyer aus lag. Ich habe nicht direkt Kontakt aufgenommen, weil ich so etwas noch nie gemacht hatte und mir nicht sicher war, ob das etwas für mich ist. Außerdem war ich noch zu viel mit den Therapien und der ganzen Materie beschäftigt, so dass mir das alles zu viel war. Meine erste telefonische Kontaktaufnahme mit Anja, und dann auch das erste Treffen mit der Gruppe, waren sehr positiv. Anja war sehr offen, nett, hilfsbereit und sie strahlte eine gewisse Ruhe aus. Auch von den Gruppenmitgliedern beim ersten Treffen hatte ich den Eindruck, dass sie alle offen und nett waren und dass das privat erzählte auch nicht „herumgetratscht“ wird. Für alle, die nicht wissen ob eine Selbsthilfegruppe etwas für sie ist, hingehen und ausprobieren.“

(A., 44, Bonn, im Februar 2017)

Unser Kinderwunsch-Weg nach Konisationen und Endometriose

„Bei mir war sehr schnell klar, dass ich auf natürlichem Wege schwer schwanger werden würde, da ich durch Konisationen und Endometriose Vernarbungen und Verwachsungen habe.

1 1/2 Jahre haben wir es „probiert“, bis wir die erste IVF gestartet haben. Die ersten beiden Versuche haben wir recht schnell hintereinander gemacht, danach brauchten mein Mann und ich erstmal eine Pause von 1/2 Jahr. Leider gab es nie genug Eizellen für eine Kryo, somit war jeder Versuch mit vielen Nebenwirkungen und Terminen verbunden. Ich hatte jedes Mal Schmerzen nach der Stimulation, oft für mehrere Wochen noch Nebenwirkungen. Den 3. Versuch haben wir in einer anderen Klinik machen lassen. Da meine KK 100% bezahlt hat entschieden wir uns für eine Privatklinik mit guten Zahlen. Die Atmosphäre war toll, aber den Erfolg brachte dies leider auch nicht.

Wir beschlossen gemeinsam das Ganze hier zu beenden, und uns für eine Adoption zu bewerben. Leider mussten wir auch hier schnell feststellen, dass die Chancen ein Kind zu bekommen gering sind.

Ich konnte nicht aufhören zu recherchieren, und erfuhr, dass oft immunologische Faktoren oder Gerinnung verantwortlich sind. Der Aufwand unser Blut noch einmal einzuschicken ist gering, darum wollten wir dies noch einmal abklären. Das Ergebnis sind erhöhte NK Zellen, die dann auch in meiner Gebärmutter nachgewiesen wurden. Schön wäre gewesen man hätte dies direkt geklärt, im Ausland gehört dies teils zum Standardverfahren zu Beginn. Es hätte uns viel erspart. Wir ließen insgesamt 1 Jahr verstreichen, in dem wir neuen Mut gesammelt haben. Mein Mann und ich waren uns Gott sei Dank über das Tempo einig.

Mit neuem Plan von Medikamenten, Infusionen und begleitetem TCM und Heilkräutern starten wir dann in die 4. ICSI, leider auch ohne Erfolg. Die andere Stimulation und die Begleitung mit TCM hat aber immerhin diesmal 6 befruchtete Eizellen in Top Qualität gebracht, und mir ging es sowohl körperlich als auch psychisch in diesem Versuch sehr gut, so dass wir nun beschlossen haben noch nicht aufzugeben.

Man spielt eben mit Wahrscheinlichkeiten, wir haben alles optimiert was geht, und hoffen nun auf den 6er im Lotto.  Vielleicht in dem diesmal möglichen Kryo Versuch. “

(K., 38, Königswinter – im Januar 2017)

 

Mein Kontakt zu „Dornröschen“

„Nach meiner 3. negativen ICSI habe ich bewusst nach einer Selbsthilfegruppe im Rhein Sieg Kreis gesucht, und habe im März 2016 „Dornröschen“ über das Internet gefunden.

Es ist sehr schwierig, mit Freunden über das Thema zu sprechen, die noch nie Berührungspunkte hatten, und schwer nachvollziehen können, wie es einem geht.

Ich habe direkt Kontakt aufgenommen und bin zum nächsten Treffen hin.

Da ich ein eher zurückhaltender Mensch bin war ich erstaunt wie leicht es mir gefallen ist, über mich und meine Geschichte zu reden. Ich gehe nur sehr unregelmäßig zu den Treffen, da es beruflich sehr eng ist das zeitlich unter zu bekommen. Trotzdem habe ich mich bei jedem Treffen wohl gefühlt und interessante Geschichten und neue Infos mit nach Hause genommen. Man fühlt und fiebert mit jedem mit, und freut sich wenn es bei jemandem dann doch noch klappt. Interessant sind natürlich auch die Einladungen und Infos zu Fachthemen.

Ich kann jedem nur empfehlen es einfach mal auszuprobieren und zu einem Treffen vorbei zu kommen. “

(K., 38, Königswinter – im Januar 2017)

10 Versuche in 2 Kliniken in 3 Jahren

„Der Kinderwunsch kam leider bei uns beiden recht spät. Wir haben dann in drei Jahren zehn Versuche an zwei Kliniken gemacht, und haben vor einem guten Jahr beschlossen damit aufzuhören. Adoption stand bei uns nicht wirklich zur Diskussion, haben uns aber dennoch über die Möglichkeiten informiert. Ich bin mir im Moment noch nicht sicher, ob eine Eizellenspende vielleicht doch noch in Frage kommt.“

(A., 44, Bonn – im Februar 2017)

Erfahrungsaustausch

Möchtest Du wissen, wie es uns anderen gegangen ist, als wir überlegten, ob eine Selbsthilfegruppe „etwas für uns ist“? Wie der erste Kontakt mit der Gruppe war und und wie der erste Eindruck beim Treffen? Ob wir sofort angerufen oder eine Email geschrieben oder den Flyer erstmal einige Zeit liegengelassen haben? Und wie es uns heute mit der Gruppe geht? Gerne – hier liest Du ein paar Erfahrungen.

Interessiert es Dich außerdem, welchen Weg wir bis jetzt mit unserem Kinderwunsch gegangen sind? Was wir schon alles versucht haben, welche Herausforderungen wir schon gemeistert haben und wo wir gerade stehen? Auch hierzu gibt es einige Erfahrungen, die wir gerne mit Euch teilen.

Lieben Dank an euch Alle für Eure Zeit und Eure schönen Zeilen!